2012
Rituale sind Grundmerkmal des Kunstbetriebs. Vernissagen, Diskussionsveranstaltungen, Künstlergespräche, Symposien, die Vergabe von Auszeichnungen, Stipendien, Atelierbesuche, Selbstvermarkung, Networking, Kunstmessen, Off-spaces – die alltäglichen Abläufe der Kunst sind ungeschriebenen aber sich stets wiederholenden Konventionen unterworfen, und Erfolg im Betriebsystem Kunst basiert für seine verscheidenen Akteure stets auch auf der Fähigkeit, gewinnbringend an diesen Ritualen teilzunehmen. Die Kunstszene trifft sich regelmässig in wechselnden und meist klar als Kunsträume definierten Orten und Institutionen und registrietanhand der dort stattfindenden Rituale präzise, wie die Machtstrukturen des Kunstsystems und die damit zusammenhängenden Parameter der Aufmerksamkeit, des kritischen Diskurses, der kunstbetriebsinternen Verteilökonomie sowie auch des Kunsthandels laufend neu verhandelt werden. Die Anschauung des Kunstbetriebs als ein von Ritualen durchsetztes Regelwerk führt zu interessanten (Status -)Fragen: Wer legt die Regeln fest? Wer nimmt teil, wer wird gesehen, wer «spricht», und wer nicht?
MIT San Keller, le Collectif barbare, Nino Baumgartner, Minimetal, Anne Rochat
KURATORIN Anja Braun
collectif barbare
Astride Schlaefli
+41 (0)79 628 33 48
astride@collectif-barbare.ch
Mit freundlicher
Unterstützung