Astride Schlaefli

Astride Schlaefli ist eine vielseitige Künstlerin, die hauptsächlich als Regisseurin und Komponistin arbeitet. Parallel zu ihr Diplom an der Universität Bern (Sekundarlehramt für Kunst und Musik) absolvierte sie ihre Klavier und Musiktheater Ausbildung an der Hochschule der Künste in Bern mit Vertiefung in zeitgenössischer Kammermusik und instrumentalem Theater. Weiterbildung an der Universität der Künste in Berlin (Klangkunstbühne) bei Georges Aperghis, Ruedi Häusermann, Vinko Globokar, Cesar Brie, Maria Elena Amos und Jürg Kienberger. Ausbildung für Ton – und Filmschnitt und Kompositionsstudium bei Georges Aperghis und Xavier Dayer an der Hochschule der Künste in Bern. Sie ist Gründerin des Collectif barbare (2006). Sie inszeniert unter diesem Label Musiktheater, Performances und Installationen. Diese finden in Innen-, sowie im Aussenraum statt. Ein Teil dieser Projekte sind partizipativer Natur und werden grösstenteils mit Jugendlichen Performern realisiert. Ihre Arbeit ist von Musik, Klang und Poesie geprägt und schafft Raum für Humor und verschrobene Bilder oder Situationen. Sie tut dies erst recht auch in sozial oder politisch geprägten Projekten wie „les enfants de Barbarie“ (über Jenische und Romas in der Schweiz, 2008) oder „les Paradis barbares“ (2009) und „Winterreise“ (2019), beides Projekte mit ua. jungen Asylbewerbern. Für Konzept, Kompositionen und Inszenierungen benutzt sie oft eine Kombination aus live gespielter Musik und vorproduziertem Klang- und Bildmaterial. Diese Arbeitsweise ermöglicht ein facettenreiches Spiel mit der Wahrnehmung von Zeit und Raum. Ihre Vorliebe für experimentelle und radikale Konzepte zeigt sich vor allem in folgenden Produktionen: „Crescendo“ (Komposition für 47 Klaviere, 2005), « Pianiste » (Solo für Pianistin ohne Klavier, 2012), „konzerten“ (mit 55 Rekruten der Armeespiels Aarau, 2018) oder auch „Winterreise“ (in der unbeheizte alte Reithalle in Aarau, Februar 2019). Astride Schlaefli arbeitet gerne ortspezifisch, wie in „Nachtreise“ (im Garten und Keller des Theaters Winkelwiese in Zürich, 2016), „Sitcom“(6-teilige Performance im Format einer Reality TV Serie im öffentlichen Raum, 2012) oder „Happy forever“ (Installation im Keller des „Palazzo Wyler“, zusammengestellt aus authentischen, liegengelassenen Gegenstände ehemaliger Bewohner des Mehrfamilienhauses. Die Liegenschaft wurde im Anschluss an die Ausstellung wegen Asbestgefährdung abgerissen, 2012).

Förderpreise

2013 | Atelier Stipendium des Kantons Berns in New York für 6 Monate
2008 | Preis Bourse Sonore 08 der Commission Culturelle Interjurassienne
2006 | 2. Preis beim PREMIO Wettbewerb mit Les Rituels barbares